Angaa - Die Geschichte des Blitztes

Es geht um das heilige Land - das Takatifu Dola.
Es wurde einst von den Lichtern, goldene Löwen mit mächtigen Flügeln und Krallen, beherrscht und es gab nur den Tag. Doch dann kamen die Donner, niemand weiß woher, doch ihre Bestimmung ist es, die Nacht über den Tag zu bringen und das Takatifu Dola in der Dunkelheit zu versenken. Wenn ein Donner eine seiner Pfoten auf das Takatifu Dola setzt, entsteht ein gewaltiges Donnern, ein Donnern was alle erzittern lässt. Ein Donner ist ein kleiner, nachtschwarzer Wolf, seine Pfoten haben keine Krallen, doch er ist schnell, schneller als ein Licht. Sie haben einen Plan, dieser Plan ist es, alle Lichter zu fangen und sie zu Donner zu machen. Wenn ein Licht sich verwandelt, dann wird der endlose Tag immer kürzer und die dunkle Nacht immer länger..

Blaze rannte. Sie rannte um ihr Leben. Hinter ihr, das Donnern der Pfoten, vor ihr, der dunkle Wald. Es war Nacht.
Sie dachte an Leaf ihre Schwester, sie dachte an Nuru, ihren Vater und voller Sehnsucht, voll Schmerz und voller Trauer dachte sie auch an Dream, ihre Mutter. Ihre Mutter, die den gleichen Tod gehabt hatte, wie Blaze ihn haben würde. Sie waren nicht mehr weit entfernt, das Donnern kam immer näher. Blaze Flügel die sich sonst ohne jede Mühe auf ihrem schmalen Rücken hielten, schliffen im Schlamm neben ihrem goldenen Körper her und behinderten sie beim laufen. Doch sie hatte sowieso keine Chance. Fliegen konnte sie schon lang nicht mehr, ihre Pfoten schmerzten und die starken Krallen war abgebrochen und zersplittert. Plötzlich dröhnte es an ihrem Ohr, es wurde immer Lauter und immer Schmerzhafter, bis nichts ihren schönen Körper mehr halten konnte.
Unter Trauer und Schmerz brach sie zusammen und schon bald wurde sie verschluckt. Verschluckt von dem dröhnen, dem Donnern der Pfoten. Jetzt war es zu spät. Sie würde kein Licht mehr sein. Sie würde nicht mehr im Kampf gegen die Nacht, gegen die Dunkelheit antreten, sie würde dafür kämpfen. Sie würde nicht mehr das sein, als das sie geboren war, sie würde einer von ihnen werden. Es war soweit. Nun war Blaze ein Donner.

1.Kapitel
Sie ist doch schon die ganze Zeit nicht da! Warum sollte sie ausgerechnet jetzt auftauchen! Ich weiß wo sie ist , ich weiß wer sie geholt hat! Es waren die Donner! Glaube mir, wenn wir ihr verräterisches Pack das nächste Mal sehen, wird Blaze unter ihnen sein, dass verspreche ich dir!
Leafs Fell war gesträubt und mit stapfenden Schritten ging sie zum Rand der Wolke. Dann drehte sie sich noch einmal um, ihre grünen Augen, eng zu zwei Schlitzen zusammengezogen und glänzend vor bereits veflossenen Tränen, blitzen ärgerlich zu ihrem Vater auf. Dann machte sie einen entscheidenen Schritt und flog davon, in Richtung ihres Gefährten Star.
Als sie sanft auf der weißen Wolke landete, war ihre Wut verflogen und ein Schauer der Trauer überkam sie. Es bringt nichts Star. Er glaubt verbissen daran, dass Blaze zurückkommt. Wo er doch sonst so vernünftig ist. Er muss vernünftig sein. Er ist doch unser Oberhaupt. Er muss uns alle Schützen, doch er wird uns ins Verderben stürzen. Sie ging auf ihn zu und sie steckten liebevoll ihre goldenen Köpfe zusammen, Leaf versuchte ihr tränennasses Gesicht in Stars weicher Mähne zu verbergen und er hielt seinen mächtigen Kopf schützend über sie. Was soll ich nur ohne sie machen? Wir waren doch unzertrennlich, wir waren eins, und jetzt, nur wegen diesem blöden Streit musste sie fortgehen? Leafs Körper bebte und ihre Gedanken bestätigten das, was sie die letzte Zeit so geführchtet hatte. Star wusste, dass Leaf ihm nicht böse war, doch ihn plagten die Schuldgefühle. Blaze war allein davon gezogen, weil sie selbst in den Gefährten ihrer großen Schwester verliebt war. Sie hatte sich immer zugeredet, sie hätte noch eine Chance, aber dann gaben die beiden bekannt, dass Leaf Nachwuchs erwartete. Das war zuviel für Blaze gewesen. Leaf und Blaze waren unzertrennlich gewesen, sie hatten fast alles zusammmen gemacht. Es hatte Star nie groß gestört, Lichter waren nunmal gesellig und eigentlich nie allein. Doch das Blaze gefallen an ihm gefunden hatte, war zu einem Problem geworden. Einem großen Problem, und die meisten Probleme führten zum Streit. Und ein Streit führte Lichter ins Verderben, das war allgemein bekannt. Genauso war es bei der Mutter der beiden gewesen. Sie hatte sich mit Nuru gestritten, denn sie hatte gute, schlaue Vorschläge gehabt, doch Nuru war ein Alter Dickkopf, das wussten alle. Und Er vertraute auf die alten Traditionen.Leaf wusste, was Star fühlte. Komm, sagte sie, wir werden nach ein paar anderen Lichtern suchen. Vielleicht lässt sich auch ein schöner Vogel fangen. Star nickte und schluckte das unangenehme Gefühl, das sich in ihm breitmachte, hinunter. Also gut, auf geht’s.