Mach ich...
Kapitel 12
Am nächsten Morgen erwachte Sternenpfote zwischen Drachenpfote und Sturmpfote. Die Nacht war kühl gewesen, aber alle Katzen lagen dicht nebeneinander und wärmten sich so gegenseitig.
Die Schülerin war noch halb im Schlaf, aber als sie einen ihr bekannten Geruch wahrnahm, war sie sofort wach.
Was macht der Schattenclan hier?, fragte sie sich überrascht. Vorsichtig schlüpfte sie zwischen den schlafenden Körpern der FlussClankatzen hindurch, und sah die sich bewegenden Weizenhalme.
Schnurrend trat ein schwarz-weiß getigerter Kater in das provisorische Lager. Als er sie erkannte, rieb er freudig seinen Kopf an Sternenpfotes Schulter, und sie ihren an seiner.
„Zebrapfote, was machst du hier?“, fragte sie leise. „Ich habe den Schattenclan verlassen. Wegen dir“, miaute er verlegen.
Er blickte ihr mit seinen dunkelblauen Augen direkt in ihre efeugrünen. Sternenpfote wurde warm ums Herz. „Ich liebe dich, Zebrapfote“, sagte sie strahlend.
Leider eine Spur zu laut. Seidenfell, die nicht weit entfernt schlief, erwachte. Als sie den fremden Schüler sah, stieß sie einen Warnruf aus, der auch de anderen Katzen weckte.
Sie kamen herbeigeeilt, und kreisten Sternenpfote und Zebrapfote ein. „Sternenpfote, geh weg von ihm! Er gehört zum Schattenclan“, befahl die zweite Anführerin.
„Nein!“, widersprach die graue Schülerin. Nun stieß auch Schimmerstern zu ihnen, und fragte: „Was ist hier los?“ „Dieser Kater aus dem Schattenclan ist in unser Lager eingedrungen, um uns auszuspionieren“, behauptete Seidenfell.
„Das stimmt nicht. Zebrapfote gehört nicht mehr zum Schattenclan. Er ist hier, weil er sich uns anschließen will“, hörte Sternenpfote sich sagen. „Warum sollten wir dir trauen?“, fragte der Anführer an den getigerten Schüler gewandt.
Darauf wusste Zebrapfote keine Antwort. Aber Sternenpfote. „Er hat mir schon einmal das Leben gerettet“, sagte sie, und erzählte von ihrer ersten Begegnung. „Nun gut“, sagte Schimmerstern, als sie fertig war, „Ich nehme dich in den Clan auf. Zebrapfote, du wirst deinen alten Namen behalten. Ein neuer Mentor wird Kampftatze sein. Kampftatze, da Kletterpfote sich dem Windclan angeschlossen hat, bist du nun frei, für einen neuen Schüler. Bringe ihm alles bei, was er noch nicht gelernt hat, damit er ein loyaler, und starker Krieger wird.“
Zebrapfote konnte sein Glück kaum fassen. Er gehörte zum FlussClan. Und was noch wichtiger war, er war mit Sternenpfote zusammen. Erst als Kampftatze auf ihn zukam, fiel ihm ein, dass er seinen Mentor hätte begrüßen müssen. Hastig schritt er auf ihn zu, und ihre Nasen berührten sich.
Die anderen FlussClankatzen begrüßten ihn freundlich, aber einige, unter ihnen auch Seidenfell, wandten sich einfach ab. Aber das war Zebrapfote egal. Sternenpfote drückte sich eng an ihn, und schnurrte dabei überglücklich.
Ihre grünen Augen strahlten. „Komm, Zebrapfote. Ich stelle dir die anderen Schüler vor.“ Sie führte ihn zu Drachenpfote, Sturmpfote, Bronzepfote und Pfauenpfote. Er freundete sich fast sofort mit allen an. Später erzählte Zebrapfote, dass die Hunde inzwischen weg waren. Sie konnten also gefahrlos in ihr Territorium zurückkehren.
Bei Sonnenhoch verabschiedeten sie sich von Gismo und Mina, und machten sich auf den Heimweg. Sternenpfote würde am nächsten Tag Fächerschweif bitten, Zebrapfote das Territorium zeigen zu dürfen. Und dann würde sie ihn zu ihrem Lieblingsplatz am Fluss führen.
Lächelnd folgte sie den anderen, und dachte über Zebrapfote nach...