Die alte Ruine
Als Mayra auf den Boden aufschlug, landete sie weich. Talia war ihr hastig hinterher gesprungen und dabei irgendwie unter sie gekommen. „Talia, gehst es dir gut?“ Ein stöhnen war die Antwort. Erst jetzt merkte sie dass sie schon wieder ein Drache war und die arme Talia halb unter sich begrub. „Wie würde es dir gehen, wenn du von einem Drachen fast zu Mus gemacht wurde?!“, kam es patzig zurück. Mayra sprang auf und landete mit einem Donnern das die Erde wackeln ließ. Talia grollte und Mayra zog ängstlich den Schwanz ein. „Eine Sternenfängerin zieht vor einer Nebeljägerin nicht den Schwanz ein und außerdem bist du kein Hund!“ Mayra wandelte sich ärgerlich wieder zurück. „Es ist nicht jeder perfekt!“, motzte sie Talia zornig an. „Und außerdem: warum nennst du mich Sternenjägerin?“ Talia seufzte. „Weil es drei Stämme von Schattenkriegern gibt. Die Seelenhüter, sind die, die sich in Wölfe verwandeln können.“, fing Talia betont langsam an. „Nebeljäger, in Katzen und Sternenfänger in…“ „Drachen! Ich weiß! Aber Drachenkrieger finde ich besser.“, fiel Mayra ihr ins Wort. „Gut, jetzt weißt du es aber besser.“
Eskayas Hemd war schweißnass und klebte unangenehm an ihrem Rücken als die Ersten Siras kamen. Naralra fegte eine Flamme über die Siras. Die Mauer war noch zu niedrig zum fliegen. Es war erstickend heiß im Feuertempel. „Das ist schlecht, Eskaya. Ich halte große Hitze nicht aus.“ „Tu noch etwas, so schnell du kannst!“, flehte Eskaya. „Du musst mir dabei helfen, Eskaya.“ Kaum merklich nickte sie. „Gut. Atme tief ein und aus. Werde eines mit dir Selbst und spüre die Energie die in dir schläft. Spürst du sie?“ Wieder nickte Eskaya. „Wecke nun diese Energie. Gut, sehr gut machst du das! Und jetzt stell dir die Siras vor und einen eisigen Blizzard der über sie hinwegfegt. Krall dich an diese Vorstellung fest. Du musst sie entgegen schleudern, mit deinem ganzen…Zorn. Du….schaffst…..es……….“ Jetzt hörte Eskaya nichts mehr, die Hitze war zu groß. Aber ballte ihr Hand zur Faust und schleuderte sie den Siras entgegen. Ein Blizzard fegte über die Siras hinweg, fror sie ein und schleuderte sie Hunderte von Metern weg. An Naralras Schuppen setzten sich kleine Eiskristalle an. „Eskaya, ich muss sagen, du verstehst etwas vom Kämpfen.“ Man konnte Naralras Ehrfurcht schon fast spüren. „Aber das wird sie nicht lange aufhalten, Eskaya.“ Dutzende von Siras strömten in die Gänge, versperrten ihnen den Weg und bliesen ihnen ihren fauligen Atem entgegen. Speichel tropfte von den Lefzen der Siras und platschte auf den Boden. „Piiieeep!“ In Eskayas Hosentasche begann es zu summen. „Piiiiieeeeep!“ Im unpassendsten Moment fingerte sie nach dem Handy. Es wurde ganz still. Zuerst war noch das freudige jaulen und knurren, das den Siras Beute versprach. Jetzt war nur noch eiskalte Stille, die von einem Winseln aus der Gruppe der Siras kurz gestört wurde. „Jetzt hab ich dich!“, rief Eskaya triumphierend, als sie merkte, dass sie in vollkommene Stille gehüllt war. Ziemlich verwundert saß sie nun da, mit dem Handy in der Hand. Vielleicht könnte ich… Eskaya riss ihren Arm hoch und hielt das Handy hoch in die Luft. Die ganze Gruppe der Siras schreckte zurück. Auf Eskayas Gesicht machte sich ein hämisches Grinsen breit. „Ja, da schaut ihr!“, rief sie so laut, dass es die Siras abermals aufscheuchte. „Ich habe die Macht!“ „Naralra, geh weiter.“, setzte sie noch flüsternd hinzu. Naralra zog runzelte unsicher ihre Stirn. „Und das Ding ist echt ungefährlich?“ „Ja, sicher!“ Eskaya winkte ab. Naralra trat vorsichtig einen Schritt vor. Die Siras machten ihnen ängstlich Platz. „Eskaya, ich glaube wir sind bald draußen.“, bemerkte Naralra. Rotes Licht, wie von Feuer schien am Ende des Ganges. „Aha, was soll das? Ich dachte das Licht ist weiß, wenn wir draußen sind!“ „Wir sind ja auch in einem Vulkan! , erinnerte Naralra, Eskaya an diese äußerst beunruhigende Sache. „Deswegen habe ich dir gesagt du musst fliegen, um aus dem Vulkan herauszukommen!“ Eskaya fuchtelte nervös mit den Armen in der Luft herum. „Kannst du jetzt mich von hier wegbringen?“ Naralra faltete ihre Mächtigen Schwingen auf und erhob sich viel eleganter als Mayra in die Luft, was auch viel mehr Sicherheit versprach. „Was sind jetzt Siras?“ Naralra bremste in der Luft abrupt ab. „Wie was sind sie?“ „Was sie sind! Tiere sind sie nicht!“, regte sich Eskaya auf. „Ich glaube in eurer Welt kommt man mit dem Begriff Dämon zurecht.“ Eskaya wurde käsebleich. „S-ss-sie sind Dämonen?“ Naralra zuckte mit den Schultern, naja, zumindest versuchte sie es. „Wenn du mit diesem Begriff zurechtkommst, sind sie das.“ Sie klang ziemlich gleichgültig. „Und gibt es mehr davon?“, wollte Eskaya wissen. „Kein Dämon ist gleich, Eskaya. Von Siras gibt es viele, aber keiner ist gleich. Es gibt auch einzigartige. Wir haben gelernt mit ihnen zu leben. Wir sehen sie nicht als Dämonen an. Sie haben uns nichts getan und wir haben ihnen nichts getan, bis Aurora kam. Sie holte manche, aus den Legenden, lockte sie hervor und zwang sie ihr zu dienen. Den Siras ist es ebenso, ergangen. Es gibt aber auch welche, von denen wir gar nicht merken, dass sie existieren. Eskaya schluckte. Naralra sah besorgt nach unten. „Es gibt eine Legende, die besagt, dass es zwei Dämonen gab, die Zwillinge waren. Keine richtigen Zwillinge, eher Brüder, man nannte sie nur so, weil sie sich so ähnlich sahen. Sie waren in der Gestalt von Füchsen bekannt. Einer der Feuerfuchs, der andere der Schattenfuchs.“ Eskaya musterte Naralras Hinterkopf. „Und warum erzählst du mir das?“ „Naja, ihre Namen waren…“ Ein zischen, aus der heißen Lava unter ihren ertönte. Eskaya kreischte auf, als ein Gesicht, aus Flammen geformt daraus aufstieg. Es war ein Fuchsgesicht, und seine Augen glühten. Es hatte pupillenlose Augen. Es stieg aus der Lava auf, eine Pfote, in eine Klauenhand verformt, streckte es sich nach ihnen aus. Die Klauenhand streifte Naralras Schwanz. Es roch nach verbranntem Fleisch. „Schneller Naralra!“, schrie Eskaya in ihrer Verzweiflung. Naralra legte einen Zahn zu, sie waren fast draußen, als die Hand Naralras Schwanz packte und in die Tiefe riss. Eskaya kreischte, in Angst, doch noch ihr Leben zu verlieren. Naralra brüllte vor Schmerz als die Hand aus Feuer ihren Schwanz packte. Der Drache schlug mit seinen Klauen um sich, fauchte spie Feuer und versuchte seinen verbrannten Schweif loszureißen. „Piiieeep! Sie haben einen Anruf erhalten.“, ertönte eine Stimme aus ihrer Hosentasche. Eskaya griffelte, abermals nach ihrem Handy. „Hallo?“ „Hier ist Mayra, hörst du mich?“ „Ja, hier ist Eskaya!“, rief Eskaya ganz aufgeregt. Das Feuermonster ließ sie los und betrachtete ängstlich das Handy. „Oh, mein Gott! Eskaya, wo bist du, und was ist das für ein Gebrüll?“ „Äh…ich glaube wir fliehen gerade aus dem Feuertempel und uns hat gerade, so ein Feuerdämon, oder so was angegriffen!“ „Was?!“ „Mayra, Mayra!“ Eskaya schüttelte wütend ihr Handy. „Der Akku ist leer.“, stellte sie frustriert fest. Naralra schüttelte ungeduldig den Kopf. „Dieses Teil verschwendet ja, sehr viel Zeit. Haben das alle, in deiner Welt?“ „Ja.“ Eskaya legte ihren Kopf in den Nacken. „Wir sind sowieso schon, so gut wie draußen, Naralra, beeil dich!“ Endlich atmete sie wieder frische Luft. Diese hier, war zwar nicht so gut wie im Wald, aber es war schon ein großer Unterschied, im Vergleich zu der Stickigen Luft im Vulkan. Zum Glück gab es dort etwas Ähnliches wie Lüftungschächte, sonst wäre sie wahrscheinlich erstickt. „Woher wisst ihr so viel, über meine Welt?“ Naralra lächelte jetzt, vermutlich, ihr schönstes Drachenlächeln. „Ich habe gewusst, dass du das fragen würdest, Eskaya.“ Naralra füllte ihre Lungen mit Luft. „Vor vielen Jahren haben die Menschen Portale entdeckt. Sie kamen zu uns, doch wir sahen sie zuerst als Feinde an. Bevor wir sie angreifen konnten, sahen wir das sie aus einer ganz anderen Welt kommen und wir uns, mit unseren eigenen, anderen Waffen, gegenseitig abschlachten würden. Wir schlossen Frieden, lernten uns gegenseitig unsere Kulturen und tauschten wissen, sowie Kampferfahrung aus. Sie zeigten uns, wie man Häuser, Burgen und Schiffe bauen kann und wir zeigten ihnen die Wildnis, Beeren, Heilpflanzen und das überleben in der Wildnis. Die Menschen meinten, wir könnten unsere Legenden und Sagen, aufbewahren und niederschreiben. So entstanden die heiligen Ruinen, zu denen wir unterwegs sind. Dort sind die Wände beschrieben und bemalt, ich war schon einmal dort, es ist wunderschön. Es gibt zehn verschlossene Kammern, dort. Man sagt, dort sind die göttlichen Waffen der Halbgötter aufbewahrt. Nur die Erben können sie öffnen, Eskaya das könnte für dich interessant werden!“ „Ja, das hatte ich mit dir als nächstes vor.“ „Arkana! Schön dich wieder zu…hören!“ „Meine zwei Schwerter, Schattendorn und Schneeperle, sie sind in einer Kammer aufbewahrt. Du musst sie holen, sie sind mächtig und du brauchst sie im Kampf gegen die Dämonen.“ „Aber, Naralra hat doch gesagt, die Dämonen sind freundlich!“ „Ja, Aurora hat welche unterworfen.“ Eskaya wandte sich wieder an Naralra. „Sind wir bald da?“ „Ja, schau hinunter.“ Eskayas Blick wanderte nach unten. Unter ihnen war eine uralte Ruine. Abgebrochene Säulen lagen verstreut herum. Eskaya beugte ich besorgt vor. „Naralra, ist das Gebäude einsturzsicher?“ „Aber ja.“, beschwichtigte Naralra sie. Eskaya hatte fast Angst, das Naralra, bei dem Versuch durch das Eingangstor zu gelangen, die Ruine einstürzen würde, aber Naralra verwandelte sich in einen Menschen, als sie sie heruntergelassen hatte. „Du bist also auch ein Schattenkrieger?“ „Gehen wir jetzt hinein oder nicht?“, stöhnte Naralra. Eskaya knurrte und stapfte hinter Naralra hinter her. Naralra drehte sich neckisch zu Eskaya um. „Du wirst staunen, wenn wir das sind!“ Bis jetzt wusste Eskaya nicht worüber sie staunen sollte, denn sie liefen einfach blind durch einen dunklen Gang. „Pass auf!“ Naralra stieß Eskaya zurück und blies einen Feuerschwall an die Mauer. Ein paar fackeln entzündeten sich. Ausladend streckte Naralra die Arme aus. Eskaya stieß sie grob zurück. „Such nach dem was dich interessiert.“, riet Naralra ihr. „Zu jedem Bild steht auch eine Geschichte.“ Eskaya ließ ihren Blick über die Mauer schweifen. Er blieb an einer Darstellung eines Siras hängen. Sie sah unglaublich echt aus. „Einmal, in einer finsteren Zeit, erschien ein Wolf. Die Menschen munkelten er käme aus der Hölle, aus dem Totenreich, aus der Finsternis selbst. Der Wolf hatte Fell, schwarz wie die Nacht, Rabenschwingen und Hörner rot
wie Blut. Seine Augen leuchten in der Nacht wie Feuer. Lange Zeit hielt er
sich versteckt, im Wald der Nacht, doch eines Tages kam er, in der
Neumondnacht und holte sich einen Dorfbewohner. Die Menschen fanden ihn am Tag, vor
dem Wald liegen, nicht tot und doch tot. Seelenlos. Der Wolf kam immer
öfters, traute sich in anderen Nächten in das Dorf und manches Mal sogar am
helllichten Tag. Die Menschen hatten Angst, große Angst wen der Wolf als
nächstes holen würde. Eine Frau wagte sich in den Wald. Es konnte so nicht
weitergehen. Mit einem Messer schlich sie sich in seine Höhle. Das Monster
grollte, wer seinen Schlaf störte und als er die Frau sah, hauchte er ihr
schwarzen Dunst entgegen. Die Frau nannte man Arkana. Arkana spürte wie ihr
die Dunkelheit sie entreißen wollte, aber ihr Herz war aus Eis. Es war
vor Spott und Zorn versteinert und die Bestie konnte ihre Seele ihr nicht
entreißen. Sie rammte dem Monster das Messer in die Brust. Es heulte und
löste sich in schwarzen Rauch auf. Die gefangenen Seelen der Menschen kehrten
zurück, die Gefahr war gebannt, doch im Wald herrschte ewiges
Schneetreiben und Arkana kehrte Jahre nicht zurück. Es wagten sich doch Menschen in
den Wald, sie wurden aber nur mehr als Leichen vorgefunden. Entweder
erschlagen von Göttlichen Klingen oder zu Eisstatuen erstarrt. Das Dorf hatte nun
mehr Angst vor dem Wald, aber der Sonnengott statte dem Dorf einen Besuch
ab. Er beschwor die heißeste Sonne über dem Wald, doch sie verblasste und
wich dem Schneetreiben, ab diesem Moment wusste er das eine neue Göttliche
Kraft geboren war. Arkana die Eisgöttin. Arkana jedoch taten die
Dorfbewohner leid. Sie sprach ihren Segen über sie und wandelte die Menschen zu
Wölfen um den Winter zu überstehen. Wegen dem verfluchten Höllenwolf der
ihnen die Seelen stahl nannte man sie Seelenhüter.“ Eskaya schauderte. Naralra trat an ihre Seite. „Ihr schwarzes Feuer nimmt uns die Lebensenergie.“, flüsterte Eskaya. Naralra nickte. Eskaya hatte sie noch nie genau als Mensch betrachtet. Sie hatte schwarzes Haar und türkise Augen. Um ihren Hals, hatte sie eine Art Amulett hängen, es strahlte eine ruhige Energie aus und ließ Eskaya ihre Aufregung vergessen. „Ich finde, ich sollte dir eine äußerst interessante stelle zeigen.“ Eskaya folgte Naralra zu einem Stück Mauer. „Diese Schrift ist alt und kaum Lesbar, lass sie mich dir vorlesen.“ Eskaya nickte. Als Naralras Stimme hüllte sie ein, spann ihre Magischen Fäden, weiter und weiter, bis die Bilder auf der Mauer zu leben schienen. „Es gab einmal eine dunkle Zeit, viel finster als das Tintenmonser erwachte, als der Höllenwolf den Menschen die Seelen stahl, viel Dunkler als die drei Dämonen der Zerstörung erwachten. Der Lord der Finsternis erwachte. Er stürzte die Schattenwelt ins Chaos, erweckte alle verbannten Dämonen und verdunkelte die Sonne. Seine Schreckensherrschaft zerstörte das ganze Land, seine Magie war größer denn je. Die drei Halbgötter, Eis, Feuer, Wasser, Erde, Wind, Nebel, Sonne, Nacht, Mond und Flora. Sie vereinten sich, gegen einen tödlichen Schlag gegen ihn, den Lord der Dunkelheit. Ihre Macht war groß, aber nicht groß genug. Sie kamen um alle, doch eine…“ Naralra brach ab, ihr Gesicht war bleich wie der Mond. „Was ist?“, fragte Eskaya. Naralra deutete mit zittrigem Finger auf die Wand, genauer gesagt auf ein Bild mit dem Text, den sie gerade lesen wollte. „Das, es stand vorher noch nie da.“ Eskaya beugte sich nach vorn, bis sie fast umkippte. Das Bild zeigte eine Katze mit einem Schwert auf dem Rücken, die aus dem nichts erschien. „ Doch eine Katze erschien aus dem nichts, ihre Rubinklige erschlug den Dunklen Lord, doch er war noch lange nicht gebannt. Die Katze nahm ihn mit und verschwand. Die Götter der Schatten und des Lichts schickten die Leichen der zehn Halbgötter in ihr Reich, wo sie als Götter wiedergeboren wurden. Den Dunklen Schatten der der Lord auf dem Land hinterlassen hatte, wurde von ihnen weggewaschen.“, beendete Eskaya die Sage. „Und, wie hatte sie vorher gelautet?“ Naralra sammelte sich schließlich und fand ihre Worte wieder. „Die Götter, des Lichts und der Dunkelheit haben ihn erschlagen, nichts von einer Katze die plötzlich erscheint.“ Eskaya nickte und schlenderte weiter. Sie fuhr mit ihren Fingern über die wundervollen Bilder. Niemals hatte sie so lebensechte Bilder gesehen, dass es ihr vorkam, als würde jetzt der Sira aus der Wand springen und mit seinen schrecklichen Klauen nach ihr schlagen. Sie blieb vor einer Wand, mit einer Abbildung des Tintenvogels stehen. Sie zeigte auch einen Mann, der verzweifelt versuchte eine Tintenpfütze wegzuwischen. „Es gab einmal einen alten Schreibermeister. Er schrieb schöne Geschichten, dunkle Geschichten und auch betrübende. Doch er wurde zornig. Niemand las seine Geschichten mehr. Er schrieb einen Text auf das Papier, einen Text voller Flüche und Verwünschungen. Der alte Mann stieß ein Tintenfass um, bis sich die Tinte über das Blatt floss. Der alte Schreibermeister versuchte sie wegzuwischen, doch sie stieg auf und formte ein fürchterliches Monster. Der alte Schreibermeister dachte schon es wäre um ihn geschehen, aber das Monster floh aus dem Fenster in den Himmel, weit weg und immer weiter bis es die Sonne erreicht hatte. Er umschloss mit seiner verfluchten Tinte die Sonne und brachte Dunkelheit über das Land. Jede Vollmondnacht stieß er herab und holte sich ein Opfer. In dem von grauem erfülltem Land wurde ein Sohn geboren. Als nächstes sollte das Monster seine Mutter holen, doch er stellte sich mutig der Bestie. Nur mit einem einfachem Messer und einem verbeulten Schwert sollte er die Bestie erschlagen. Als er sein Schwert in die Höhe reckte suchte sich ein einzelner Sonnenstrahl den Weg zu seinem Schwert und erleuchtete es. Es fing an zu glühen und die Sonne fing an zu brennen und verbrannte die Bestie. „Der Junge hob sein Schwert, verwundete die Bestie und schrie ihr eine Verwünschung in ihr Hundegesicht, das sie verbannt wurde, zurück in das Tintenfass des alten Schreibermeisters. Sie versenkten es im tiefsten Fluss und hofften sie würde nie wieder kehren. Der Junge doch wurde als Held gefeiert und erstrahlte vor Göttlicher kraft. Er war der Sonnengott Okor, der Mutige.“ Eskaya lächelte. Ihr fingen an diese Sagen zu gefallen, nur das die Bestien aus den Sagen langsam wirklich wurden war gerade nicht so blendend. „Warum kommen sie, die Monster aus den Sagen?“, fragte Eskaya Naralra. Naralra zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht, aber die Tatsache dass die Menschen daran glauben macht sie noch viel gefährlicher. Genau das hat sich Aurora zu Nutze gemacht.“ Naralra runzelte vor einer Wand die Stirn. Eskaya lief zu ihr und sah sich die Wand genauer an. Es waren zwei Füchse darauf abgebildet, einer feuerrot und einer grau, nicht grau so etwas wie Wind. Etwas neben den Beiden war aus der Wand heraus gemeißelt und ein Teil von dem Text auch. Es sah verdächtig danach aus als wäre eine Figur absichtlich daraus entfernt. Und zwar gründlich! „Das ist die Sage der zwei Dämonen der Zerstörung.“, bemerkte Naralra fast beiläufig. „Ich hatte auch einen Lehrmeister. Er wollte mir gerade die Sage erklären als, fünf Siras uns angriffen. Er sagte sich solle mich verstecken. Ich rannte davon, wie der letzte Feigling und als ich wiederkehrte war der Boden blutbesudelt, mein Lehrmeister war verschwunden und genau diese Stellen weg.“ Jetzt war Eskaya mit dem Stirnrunzeln dran. „Aber, in der Sage von dem Heerscher der Finsternis ist die Sprache von drei Dämonen der Zerstörung.“ Naralras Augen blitzten auf. „Du hast recht Aber was hilft uns das?“ „Sie hat recht Eskaya.“ „Arkana, holen wir jetzt die Schwerter?“ „Ja, nur ruhig Blut, nur ich kann sie öffnen, die Tür zu der Kammer. Dort ist meine Macht so groß das ich dir in einer Tiergestalt erscheinen kann. Du musst mich auf dem Weg berühren, sonst erfrierst du.“ Eskaya stöhnte. Immer diese Tödlichen Gefahren. „Naralra!“ Naralra drehte sich zu ihr um. „Kannst du mir zeigen wo Arkanas Kammer ist?“, fragte Eskaya sie. Naralra lächelte und winkte sie zu ihr. „Komm.“ Naralra führte sie zu einer Steinernen Tür. Eskaya spürte sie schon, die Macht von Arkana. Als sie sich der Tür näherte flimmerte die Luft, und eine Wölfin erschien. „Arkana“, hauchte Eskaya.