Blütenstern stand auf dem Baumstamm und hatte den Kopf in den Nacken gelegt. Ihr Ruf hallte wider, als die Katzen sich versammelten. Rubinpfote und Saphirpfote wuschen sich noch schnell und ich gab mir Mühe, mich für sie zu freuen. Aber es fiel mir schwer.
Birkengesicht ließ sich neben mir nieder, doch ich ignorierte ihn. Gespannt hörte ich meiner Anführerin zu: „Wir haben uns versammelt, um zwei Schüler zu Kriegern zu ernennen. Rubinpfote, Saphirpfote, tretet vor.“ Aufgeregt traten Rubinpfote und ihre Schwester vor den Baumstamm. „Ich, Blütenstern, Anführerin des JohannisbeerClans, rufe meine Kriegerahnen an, sich diese beiden Schülerinnen anzusehen. Sie haben hart gearbeitet, um eurer edles Gesetz zu erlernen und empfehle sie euch als Krieger.“
Eine kleine Pause entstand, als Blütenstern Luft holte und sich an Saphirpfote wandte. „Saphirpfote, versprichst du, das Gesetz der Krieger einzuhalten und den Clan mit deinem Leben zu verteidigen?“ Die weiße Schülerin sagte laut: „Ja, ich verspreche es.“ „Mit der Kraft des SternenClans gebe ich dir nun deinen Kriegernamen. Saphirpfote, von nun an wirst du Saphirglanz heißen. Der SternenClan ehrt deinen Mut und deine Schnelligkeit.“
Dasselbe wurde nun auch für Rubinpfote wiederholt. Der Mond ging auf, als wir die neuen Namen riefen: „Saphirglanz, Rubinblatt, Saphirglanz, Rubinblatt!“ Natürlich freute ich mich für meine Freunde. Dennoch stach jedes Wort wie ein Dorn in mein Herz. Wie sehr ich mich doch wünschte, meinen Kriegernamen zu erhalten. Doch das war nun unmöglich.
Als am nächsten Tag die Sonne aufging, trat ich zu Rubinblatt. Die neue Kriegerin begrüßte mich freundlich: „Hallo Märchenpfote“ Ich nickte und sagte: „Gestern hatte ich keine richtige Gelegenheit mehr, mit dir zu reden. Herzlichen Glückwunsch“ Auch zu Saphirglanz sprach ich eine Weile, aber dann mussten sie los, zu ihrer ersten Patrouille. Wehmütig sah ich ihnen nach.
Den Tag verbrachte ich mit lernen. Doch heute war es etwas anders. Gewitterblüte kam und beklagte sich über Bauchschmerzen und Übelkeit. Birkengesicht begann, sie zu untersuchen und erklärte mir, wie man vorgehen sollte.
Schließlich kam heraus, dass die Kriegerin Junge erwartete. Die Kätzin bedankte sich höflich und ging wieder mit den Worten: „Bis die Jungen da sind, habe ich Donnerpfote durch das Training.“
Wieder zog sich mein Herz zusammen und ich biss die Zähne zusammen. Donnerpfote würde innerhalb der nächsten sechs Monde Krieger werden. Und ich…
Der halbe Mond verging fast zu schnell. Jeden Tag lernte ich irgendetwas und versuchte, mit Donnerpfote zu reden. Doch es war unmöglich. Wenn ich früh morgens aufwachte, vergrub ich meinen Kopf in meinem Nest und wünschte mir, alles wäre nur ein Traum. Doch der Geruch nach Kräutern war undurchdringlich.
Die Große Versammlung stand wieder bevor. Obwohl ich es nicht zugeben wollte, fiel mir ein Vorteil auf. Heiler gingen zu der Großen Versammlung, ohne vom Anführer ausgewählt werden zu müssen.
Kurz bevor wir aufbrachen, sah ich meine Chance. Donnerpfote bewegte sich zwischen den neusten Kriegern. Da ließ er sich etwas zurückfallen und sprach mit Gewitterblüte einige Worte. Sofort beschleunigte ich meine Schritte und eilte neben den Schüler. Zuerst bemerkte er mich nicht. Geduldig wartete ich, bis er fertig war. „Donnerpfote“, flüsterte ich ruhig, als Gewitterblüte ihr Tempo beschleunigte.
Der Schüler drehte sich zu mir um. Er schwieg, aber das war vielleicht meine einzige Chance, mit ihm zu sprechen. „Donnerpfote, es tut mir so leid, aber ich konnte nicht anders. Ich wache jeden Morgen auf und bete, dass ich im Schülerbau liege, aber es geht nicht. Ich kann dir das nicht erklären, aber vertrau mir: ich wollte dich nicht verletzen und es tut mir so weh, nicht mit dir reden zu können.“
Doch der Schüler schwieg und ich bezweifelte fast, dass er mich gehört hatte. Ich fühlte mich so hilflos. Warum hasste er mich?